Donnerstag, 13. November 2014

Gedankensplitter

Dunstige Nebelschwaden wabern übers Land.
Tauchen die Felder und Wiesen in ein schleierndes Grau.
Wenn man genau hinsieht, kann man die glitzernden Tautropfen auf den Gräsern erkennen.
Wenn man sich die Zeit nimmt, kann man das vereinzelte Zwitschern einer Amsel vernehmen.
Wenn man einfach mal in der alltäglichen Hektik innehält, kann man Vieles bemerken.

Ich setze mich; ich lehne mich zurück und atme die herbstfrische Luft tief ein.
Die Luft ist klar; und dennoch ist der Himmel trübe grau.
Grau wie manch einer meiner Gedankensplitter, die mir gerade durch den Kopf jagen?

Lang war das Jahr. Die Anzahl der Tage, Wochen und Monate ist gleich geblieben.
Und dennoch erscheint mir dieses Jahr doppelt so lang.
Vieles ist geschehen.
Vieles hat sich verändert.
Ich habe mich verändert.
Mein Leben hat sich verändert.

Viele Erinnerungen reissen mich nieder.
Erinnerungen an Zeiten, in denen ich meinte, glücklich zu sein.
Erinnerungen an Personen, von denen ich dachte, dass sie mich glücklich machen könnten.
Erinnerungen, die dieses Jahr wie eine Seifenblase zerplatzt sind.

Erinnerungen, die durch neue Eindrücke zur Seite geschoben werden.
Eindrücke, die durch sehr schöne Ereignisse geprägt werden.
Ereignisse, die mich wieder glücklich machen.

Ich habe eine Familie gefunden.
Ich habe einen Menschen gefunden, der mich umwerfend findet (Insider).
Ich habe ein neues, anderes Leben gefunden.
Ich habe meine andere Art von Glück gefunden.

Und trotz des trüben Herbsttages freue ich mich über den Sonnenschein, welcher meine Seele wärmt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen